26.09.2016
Die Zahl der Jobsuchenden ist auf Rekordniveau. Mit AMS-Schulungen und Qualifizierungsmaßnahmen wird dagegen angekämpft. Die Kursteilnehmer fallen nicht in die Arbeitslosenstatistik und “verschönern” die Zahlen. Kurioses Beispiel in der Liste fragwürdiger Maßnahmen: ein 51-jähriger Akademiker im Hasenkostüm.
Die Liste fragwürdiger Beschäftigungsaktionen für Menschen, die verzweifelt einen Job suchen, ist lang, die Liste der skurrilen AMS-Maßnahmen ebenso. So musste ein 51-jähriger Wiener Akademiker bei 30 Grad Hitze für Werbezwecke in ein Hasenkostüm schlüpfen. Für den Grafiker ist es unverständlich, warum er als Kuscheltier drei Wochen lang Zettel verteilen musste.
Ein Bauarbeiter (48) wiederum wurde vom AMS als Erntehelfer ins Waldviertel geschickt. Dort war er mit dem Auszupfen von Unkraut beschäftigt.
Ex-Manager musste Bewerbungsschreiben verfassen
Eigenartig
klingen auch sogenannte Aktivierungsmaßnahmen. Hier ist ein Fall eines
ehemaligen Managers bekannt. Der Ex-Teamleiter einer Versicherung bekam
mit Anfang 50 Unterricht im Verfassen von Bewerbungsschreiben. Der
zuständige Trainer sagte zu ihm, eigentlich müsste er aufgrund seiner
Kompetenz diesen Kurs abhalten.
ÖVP-Gewerkschafter: “Steuergeldverschwendung”
“Hier wird Steuergeld verschwendet, und das ohne jeglichen Nutzen für die betroffenen Menschen”, wettert Erol Holawatsch, ÖVP-Gewerkschaftschef bei der Gewerkschaft der Privatangestellten Wien. “Deswegen ist es dringend notwendig, dass im AMS ein Umdenken einkehrt und wichtige Maßnahmen dem Bedarf des Marktes angepasst werden und nicht zur Verschönerung dienen”, so Holawatsch weiter.
Quelle https://www.krone.at/531431